Arne Piepke

Die letzte Grubenwehr

Der Bergbau hat das Ruhrgebiet enorm geprägt. Mit dem Beginn der Industrialisierung entstanden immer mehr Bergwerke, Menschen migrierten ins Ruhrgebiet und die Region wurde zum wichtigsten Industriestandort Deutschlands. Doch die Arbeitsbedingungen waren hart, immer wieder kam es zu schwerwiegenden Unglücken in den Bergwerken.
Aufgrund der schlechten Sicherheitslage wurden Anfang des 20. Jahrhunderts Grubenwehren gegründet. Sie sollten verunglückte Bergleute retten, Brände bekämpfen, sowie wertvolle Gegenstände sichern. Schnell wurden sie zur Elitetruppe des Bergwerks.

Auch wenn 2018 die lange Geschichte der Steinkohle im Ruhrgebiet zu Ende ging, trainiert bis heute eine letzte Grubenwehr in Herne. Die 121 Mitglieder müssen jährlich fünf körperlich anspruchsvolle Übungen bestehen, um Teil der Grubenwehr zu sein. Die lange Tradition hinter dem Grubenrettungswesen und das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Truppe sind für viele Mitglieder bis heute identitätsstiftend.
Erst wenn das letzte Bergwerk endgültig geräumt ist, wird auch die Grubenwehr nicht mehr benötigt.
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