Dominik Asbach

Vergessene Welt

Urzeitliche Solitärbäume markieren die Laufstraßen der Ameisen. Der ferne Bass einer Hummel dreht eine Ellipse in die Stille. Geschickt nutzen Pioniere der Wildnis eine Baupause in Oberhausen. Disteln besetzen das rasierte Stahlwerk. Magerkultur sprießt überall aus dem Boden. Die stille Beschaulichkeit von Natur basiert auf Rückeroberung. Nur wenn Beton aufplatzt, stiftet er Siedlungsräume für Pflanzen und Tiere. Ein neuer Lebensraum entsteht.
Die Tage dieser Idylle sind gezählt, die Planungen wuchern schon. Ein Erlebnistempel mit einem riesigen gläsernen Menschen ist angedacht. Mit begehbaren Blutbahnen.
Oberhausen, wo sämtliche Bilder meines Langzeitprojektes entstanden sind, ist eine vom Strukturwandel gezeichnete Stadt im Ruhrgebiet. Die Montanindustrie, in der früher über 40.000 Menschen gearbeitet haben, hat sich verabschiedet. Zurück bleiben riesige brachliegende Industrieflächen, die bis zu ihrer weiteren Nutzung, der Natur ungestörten Lebensraum bietet.
© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Dominik Asbach

Weitere Bildserien von Dominik Asbach im Pixelprojekt Ruhrgebiet