Artur Sotula

Stille Stadt

Vor neunzehn Jahren, im Herbst 2002, bin ich im Alter von 12 Jahren gemeinsam mit meinen Eltern nach Deutschland eingewandert. Duisburg wurde vom deutschen Bürokratieapparat zu meiner zweiten Heimat bestimmt. Diese Stadt sah auf den ersten Blick nicht nach Wohlstand, Erfolg und Perspektiven aus. Industrie teilweise im Einklang mit der Natur, melancholische Sehnsucht trifft hier auf neue Kulturen und Traditionen, heldenhafte Arbeitergeschichten im Kontrast mit relativ hoher Arbeitslosigkeit, sowie gleichzeitiger Optimismus trotz pessimistischer Prognosen. Seit die Zechen stillgelegt wurden ist auch die Stadt für viele Menschen, die weiterhin an der Arbeitertradition hängen und sich mit diesem Ethos identifizieren, "still" geworden. In dieser Serie versuche ich diese Stille einzufangen.

Diese Farbfotografien sind ein bewusstes Kennenlernen der "Stillen Stadt". Eine detaillierte und genaue Betrachtung der scheinbar gewohnten Umgebung. Eine Fokussierung auf der absoluten Alltäglichkeit und Tiefenlosigkeit der Motive. Ein enzyklopädischer Blick. Gewerbegebiete, Haltestellen, Fassaden und Landschaften in ihrer absoluten Banalität.
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