Peter Liedtke

Skulptur Emscherpark

Mit meiner Arbeit zur Landschaft Ruhrgebiet begann ich während meines Fotografiestudiums an der Gesamthochschule Essen im Rahmen des Hochschulprojektes „Ortserkundung Ruhrgebiet“ unter Leitung des Essener Künstlers und Schriftstellers Thomas Rother. Angeregt durch den Gelsenkirchener Biologen Michael Hamann begab ich mich 1984 auf die Suche nach einer spezifischen Ruhrgebietslandschaft, deren eigentümliche Schönheit mich berührte und faszinierte. Die Besorgnis vor planerischem Einheitsgrün trieb mich zu immer neuen Bildern. Es entwickelte sich die Arbeit „Ruhrgebietsnatur – Halden, Bergsenkungsgebiete, Industriebrachen“ die 1986 im Foyer des Museumszentrums Essen - zwischen Ruhrland- und Folkwangmuseum und somit zwischen Kunst und Geschichte - gezeigt wurde. Eine Ausstellung folgte im selben Jahr in der R-Galerie des Kommunalverbandes Ruhrgebiet. Diese Ausstellung wurde in den folgenden Jahren in weiteren Städten und Gemeinden des Verbandes gezeigt.

1990 beauftragte mich der Kommunalverband Ruhrgebiet zu einer Fotoausstellung „Parks und Gärten im Ruhrgebiet“, die ebenfalls über viele Jahre auf Wanderschaft ging. Neben dem Spektrum der alten Parkanlagen beeindruckte mich vor allem ein kleiner Park in Herne, der Königsgruber Park. Hier wurde ein altes Zechengelände unter Berücksichtigung des Bestandes aus Halden und Birkenwäldern einfühlsam zu einem neuen Park entwickelt.

In dieser Zeit kam ich mit dem Projekt IBA Emscher Park in Berührung. Die Emscher sollte sauberes Wasser bekommen und der Großraum zwischen Duisburg und Hamm ein großer Park werden. Ungläubig und hoffnungsvoll nahm ich teil an Exkursionen und besuchte Projekte, die einen neuen Umgang mit dem industriellen Erbe, den Bauwerken, aber auch der Landschaft versprachen.

Der Landschaftspark Duisburg-Nord wurde mein Lieblingsprojekt. Das alte Eisenhüttenwerk sollte erhalten, die neue Natur geschützt, Bürger in die Planungen mit einbezogen werden, Kultur einen neuen Spielraum und der Park dadurch eine neue Bedeutung bekommen. Eine Vision, an die ich gerne glauben wollte. Hier bekam ich 1991 den Auftrag, den Bestand und die Entwicklung dieses einzigartigen Projektes zu dokumentieren. Auftraggeber war zunächst die LEG NRW und später die Betriebsgesellschaft Landschaftspark Duisburg-Nord. Diese Arbeit endete mit der IBA Emscher Park 1999.

1991 beauftragte mich die IBA Emscher Park mit der Grunddokumentation des Emscher Landschaftsparks. Michael Schwarze-Rodrian, damals beim KVR, heute bei der Projekt Ruhr verantwortlich für den Emscher Landschaftspark, zeigte mir die Orte und beschrieb die Ideen dieses zukünftigen Landschaftsbildes. Das, wonach ich zuvor aus eigenem Antrieb gesucht hatte, wurde nun eingebettet in ein großes Projekt. Meine weitere Arbeit im Ruhrgebiet entwickelte sich jetzt parallel zur IBA Emscher Park.


Frühjahr 2002 // Peter Liedtke
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