Jutta Schmidt

Reinhard geht

Wie unsere Körper erkalten auch die Räume eines zurückgelegten Lebens. Das, was einmal ein Zuhause war, wird zu einem Ort der Dinglichkeit.
Die Idee, mit einem Haus eine Heimat für Generationen zu schaffen ist längst überholt. Die erwachsenen Kinder verlassen ihr Elternhaus und suchen sich ihre Wahlheimat in der globalisierten Welt. Die Eltern bleiben zurück.
Wenn sie sterben, ist den Hinterbliebenen der einst heimatliche Ort, bis auf wenige Stücke mit Erinnerungs- oder auch finanziellem Wert zur „stillgelegten“ Materie geworden.
In unserer beschleunigten Gegenwart bleibt wenig Raum für Leerstand und den Erben keine Zeit für Kindheitsromantik. Schnell wird der freigewordene Raum nutzbar gemacht und die einstige „Heimat“ von einem Fachunternehmen sortiert und abtransportiert.
Die Fotoserie zeigt exemplarisch die Räume eines Hauses in der Dortmunder Gartenstadt, in welcher gerade bedingt durch einen Generationswechsel viele Häuser von den Erben veräußert werden.
Schon wenige Tage nach der Beisetzung des Familienoberhauptes wurde dieses Haus geräumt und verkauft. Die Bilder erzählen von einem fortschreitenden Verschwinden - das Schlussbild lässt schon einen neuen Entwurf erahnen - vier Wochen später.
© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Jutta Schmidt

Weitere Bildserien von Jutta Schmidt im Pixelprojekt Ruhrgebiet

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