Edi Szekely

Haldenland

Die höchsten Erhebungen sind somit künstliche Hügel, die aus der Zeit des Steinkohlebergbaus stammen. Der unter Tage anfallende so genannte Abraum musste entsorgt werden und wurde „auf Halde“ gekippt. Derzeitig sind die etwa 70 verzeichneten Halden meist begrünt und beliebte Naherholungsgebiete.

Mein Anliegen ist es, die positiven und negativen Aspekte dieser Intervention in die Landschaft fotografisch zu analysieren. Die Halden werden in meinem Buch sowohl als Landschaftsbauwerke, als auch als anthropogen-geologische Fremdkörper dargestellt, um den schmalen Grat zwischen Faszination und Abscheu zu verdeutlichen.
Die Sehnsucht des Menschen nach Natur und Weite sind letztlich die Projektionsflächen, die durch meine Photographien geschaffen und trotzdem immer wieder durch die vorhandene Realität revidiert werden. Die persönliche Empfindung der Landschaft innerhalb derselben wird somit bei der Betrachtung der Bilder gebrochen.

Obwohl das gesamte Buch strikt dokumentarisch scheint, oder gar kritisch interpretierbare Bilder beinhaltet, wird dem Betrachter ästhetisch ein „schönes“ Bild vermittelt, welches nach Reflexion giert. Die weitergehende Fragestellung kann hier folglich nicht mehr rein visuell, sprich, durch Ästhetik geklärt werden, sondern erfordert die inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Thema in den Textpassagen des Buches.
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