Joachim Schumacher

Emscherbruch - Panorama einer Industrielandschaft

Thema meiner Arbeit ist die Industrielandschaft im Städtedreieck Herten-Gelsenkirchen- Herne, die morphologisch von dem Tal der Emscher, sowie Müll- und Bergehalden geprägt wird.
Der Emscherbruch, ein Bruchwald, der weitgehend diesem Industrieareal weichen musste, taucht hier überall als Namensgeber von Straßen und Halden auf.
Neuerdings spricht man ja auch vom „Landschaftspark Emscherbruch“,
zu dem auch die von mir fotografierten Halden Hoppenbruch und Hoheward gehören.
Trotzdem diese Industrielandschaft eine immer größere Bedeutung als Freizeitlandschaft bekommt, ist sie für mich eine der konsequentesten Industrielandschaften, die ich kenne. Die Industriegesellschaft hat diese Landschaft total überformt, Berge und Täler künstlich geschaffen. Der Zweck ist die Entsorgung von Abwässern, Bergematerial und Müll.
Sie wurde geopfert, damit die Menschen in den Städten menschenwürdig leben können. In ihrer Funktionalität ist sie so radikal, so frei von Anmutung, dass sich zunächst dort kein Mensch freiwillig aufhalten mochte.
Durch die Stilllegung der Zechen konnten die Halden (re)naturiert werden. Rad- und Fußwege erschließen das einst verbotene Terrain.
Mehr und mehr entdecken jetzt stressgeplagte Städter mit Bewegungsdrang in dieser immer noch reizarmen Landschaft einen Erholungswert. Ihre Einmaligkeit und Unverwechselbarkeit stiftet auch Ruhrgebiets-Identität.
© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Joachim Schumacher

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