Jörg Boström

Eisenheim

Unter dem Eindruck vieler gesellschaftlicher Konflikte Anfang der 70er Jahre entwickelte sich an dem neu gegründeten Fachbereich Design ein Fach, dass das Zusammenwirken von Malerei, Fotografie, Film und Buchgestaltung zur Darstellung von gesellschaftlichen Problemfeldern ermöglichte. In diesem neu geschaffenen Fach „Visuelle Kommunikation“ entstanden intermediale Projekte, die sich sowohl in Bielefeld, aber auch außerhalb einmischten: „Rettet Eisenheim“ war eins der ersten Projekte dieser Art. Eisenheim in Oberhausen, die älteste Arbeitersiedlung (1844) in Westdeutschland drohte abgerissen zu werden. Unter der Leitung der Professoren Jörg Boström und Roland Günter dokumentierte eine Studentengruppe die politisch-soziale Realität der Bewohner mit den Medien Film, Fotografie und Katalog, stärkte damit das Bewusstsein der Bewohner und gab den Anschub zur Gegenwehr. Heute steht die Siedlung komplett unter Denkmalschutz, sie wurde saniert ohne dass das soziale Gefüge (die Nachbarschaften) zerstört wurde. Dieser Medieneinsatz schaffte überregionale Aufmerksamkeit und ungefähr 50 Bewohnerinitiativen bildeten sich in Folge um den schleichenden Abriss ihrer Siedlungen zu verhindern.
Aus: Ausstellung Freihe Scholle, Rosa Rosinski Rede zur Eröffnung der Ausstellung „Hier ist gut wohnen – Nachbarschaft ist Genossenschaft“ im Bauernhaus-Museum Bielefeld am 4.3.2007
Hinweis zur Bildserie:
Diese Serie wird kleiner dargestellt, da nicht alle Daten der alten Pixelprojekt Ruhrgebiet Seite in hochauflösend vorliegen.
© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Jörg Boström

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Bruckhausen

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