Rolf Arno Specht

Arnoland

Die Bildreihe zeigt nächtliche Szenen in der Nachbarschaft der chemischen Industrie im Ruhrgebiet.

''Als schritte ich nachts durch Orte, Plätze, Landschaften wie durch Augenblicke des Glücks, die in mir verborgen waren und mir jetzt wieder in Erinnerung gebracht werden – so fühle ich beim Betrachten der Bilder aus „Arnoland“. Und obwohl ich meine Kindheit und frühe Jugend in einem anderen Land verbracht und „Arnoland“ erst später kennen gelernt habe, merke ich anhand dieser Bilder, dass es mittlerweile genauso tief in mir verankert ist wie jenes andere. Vielleicht deshalb, weil ich seine nächtliche Einsamkeit immer wieder fahrend oder gehend erlebt habe. Eine Einsamkeit, die nur wenige Stunden dauert, und die erst durch das Licht der Straßenlampen, doch vor allem der Industrie ihre Besonderheit erfährt. Dieses Licht, das überall seine Streifen oder Flecken wirft, auf eine entlegene Straße oder Wiese genauso wie auf den dichtbewölkten Himmel, in dem es zuweilen explodiert; dieses Licht, das alle Grautöne in warme Pastellfarben verwandelt, dieses warme gelbliche Licht verleiht einer gewöhnlichen Autobahneinfahrt, einem ruhenden Tennisplatz, einem einfachen Mietshaus aus den 50-ern Jahren, einer löchrigen Straße, die unter eine dunkle Brücke führt, Magie. Es ist eine nahe, und doch magische Welt – das nächtliche Ruhrgebiet.''

Witold Danielczok, Bochum
Autor und Regisseur ZEITMAULtheater
© Sämtliche Nutzungsrechte an den abgebildeten Fotografien liegen bei Rolf Arno Specht

Weitere Bildserien von Rolf Arno Specht im Pixelprojekt Ruhrgebiet

Losing Places

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Stadt/Architektur, Arbeit/Produktion

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