Amina Falah

POTT-À-PORTER

„POTT-À-PORTER“ beruht auf dem Thema „Ugly Chic Kultur“ bei der Ruhrpott-Jugend.

Vor nicht allzu langer Zeit bemerkte die Fotografin eine Veränderung in der Modewelt. Die Streetwear revolutionierte und definierte sich neu. Plötzlich war der Kleidungsstil, den man auf den internationalen Straßen und Laufstegen gesehen hat, völlig anders als in der Haute Couture-Mode. Man setzte auf übergroße Kleidung, hässliche, klumpige Schuhe, verschiedene Elemente von Joggingkleidung und Bauchtaschen.

Daher waren die Designs eher unverhältnismäßig und bescheiden anstatt glamourös. Es fühlte sich für die Fotografin sofort vertraut an, da sie diese bodenständige Mode bei Menschen im Ruhrgebiet seit ihrer Kindheit kennt. Dies sind Menschen die finanziell begrenzt oder einfach nicht mit einem Verständnis von Mode gesegnet sind. Jung und Alt verkörperten authentisch den sogenannten „Ugly Chic Look“, der seitdem seine einzigartige Terminologie beibehält.

Die Bilderserie zeigt verschiedene junge Leute an vielfältigen Orten im Ruhrgebiet. Ein soziales Portrait, dass den Charakter der Jugend unterstreicht. Es sind Freunde, Geschwister und z.T. auch fremde Menschen, die ihr ihren Alltag zeigen. Ein typischer Alltag im Ruhrgebiet, gekennzeichnet von Spaziergängen, abhängen, chillen und rumalbern. Der Titel „POTT-À-PORTER“ ist ein Wortspiel und deutet darauf hin, dass Haute Couture-Mode, die für maßgeschneiderte und glamouröse Kleidung steht, durch Standardkleidung ersetzt wird. Die getragene Mode wird als Konfektion bezeichnet. Das Wort „Prêt“ wurde durch „POTT“ ersetzt, um zu verdeutlichen, dass die abgenutzte Mode aus dem Ruhrgebiet stammt.
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